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Decken

Bauarbeiten

Stahlrohre stützen meine frischen Decken

Heute gehe ich mal ein wenig ins Detail und erkläre Euch, was auf meiner Baustelle getan wird, damit dem SIEGI.241-Team nicht – im wahrsten Sinne des Wortes – die Decke auf den Kopf fällt ;-). Natürlich sind auch meine Decken, wie allgemein üblich, selbsttragend – aber eben erst dann, wenn der Beton vollständig ausgehärtet ist. Bei der 24 cm dicken Schicht auf den zuvor verlegten Filigrandeckenplatten dauert das ungefähr einen Monat. Bis dahin müssen die Decken mit Stahlrohrdeckenstützen abgestützt werden. Diese auch Sprieße genannten Stützen lassen sich über ein Spindelgewinde in der Höhe verstellen und so mit Druck zwischen Boden- und Deckenplatte verankern. Aus der Tatsache heraus, dass jeder Sprieß etwa 2 Tonnen Gewicht tragen kann, lässt sich die Zahl der erforderlichen Stahlstützen je m² bzw. je Deckenabschnitt genau errechnen. Im Hochbau über mehrere Etagen muss allerdings beachtet werden, dass sich der tonnenschwere Druck einer neu betonierten Decke über die Stützen auch auf die darunter liegenden Etagen verteilt. Aus diesem Grund werden auch die Decken der zwei tiefer liegenden Stockwerke noch zusätzlich abgestützt – wenn auch mit einer geringeren Anzahl von Sprießen. Erst drei Etagen unterhalb der frisch gegossenen Ebene benötigt die dann vollständig ausgehärtete Decke keine provisorischen Stützen mehr!


Copyright: Isabell Krüger

Die nächste Decke, die auf meiner Baustelle betoniert wird, ist die über dem Erdgeschoss im dritten Bauabschnitt. Am Mittwoch ist es soweit; derzeit laufen dort noch die letzten Bewehrungsarbeiten. Auf Baufeld 1 werden mittlerweile die Fassadenelemente im 1. Obergeschoss gestellt und ausgerichtet, während nebenan, in Abschnitt 2, auf der gleichen Ebene Innenwände betoniert werden und die Schalung für den großen Schacht des Hauptaufzugs montiert wird. Arbeiten an Treppenhäusern, Innenwänden und Stützen beschäftigen in dieser Woche auch die Betonbauer auf den Baufeldern 4 und 5 – allerdings eine Etage tiefer, im Erdgeschoss.

Und sonst? Der zeitliche Versatz im Baufortschritt zwischen den fünf Abschnitten meiner Baustelle ist mittlerweile deutlich geschrumpft: Von ursprünglich jeweils rund zwei Wochen auf teils nur noch wenige Tage Abstand. Grund: Weil die Rohbauarbeiten schneller voran gehen als ursprünglich geplant, stockt mitunter die Versorgung mit Fassadenstützen, die der Fertigteile-Lieferant nicht in größeren Mengen auf Lager hat. Die nun engeren Zeitabstände sind allerdings kein Problem; sie haben – mit Blick auf den ab November bevorstehenden Innenausbau ­– sogar Vorteile: Denn anders als bisher wird bei Putz, Trockenbau, Fliesen etc. etagenweise vorgegangen und nicht mehr Bauabschnitt für Bauabschnitt.


Damit der Innenausbau starten kann, müssen auf der jeweiligen Arbeitsebene aber zunächst die Fenster eingebaut sein. Und der Auftrag dafür ist mittlerweile vergeben: Die Firma Metallbau Vos GmbH aus Geldern soll im Oktober damit beginnen, die Lücken in meiner Fassade mit Rahmen, Fenstern und Glaselementen zu füllen.