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Dezember 2017

Events

SIEGI wünscht fröhliche Weihnachten!

Bevor sich auch über meine Baustelle die besinnliche Weihnachtsruhe legt, wird hier bei SIEGI.241 noch einmal kräftig in die Hände gespuckt: In zahlreichen Ecken und Enden, auf und in meinem Rohbau schreiten die Arbeiten im LEAN-Takt weiter voran.

Mit den letzten betonierten Attiken ist mein Rohbau nun endgültig fertiggestellt; heißt: die Baukräne werden nicht mehr benötigt. Gleich im neuen Jahr, am 3. Januar, wird der kleinere der beiden Kräne, der K2 auf Höhe der nördlichen Bauabschnitte 1 und 2, demontiert und abtransportiert. Noch in dieser Woche wird auch der Dachdecker mein Dach mit der Lage Dachpappe komplett abgedichtet haben, um den nötigen Nässeschutz für den Innenausbau zu gewährleisten. Die Bauabschnitte 1 bis 4 sind bereits dicht; das Staffelgeschoss und die Vorstandsterrasse im Abschnitt sind in Arbeit.

 

Auch die Fenster-Monteure kommen zügig voran: Die Etagen 1 und 2 sind mittlerweile rundum verglast, von außen abgedichtet und von innen versiegelt. Auf diesen Ebenen läuft zudem die Bauheizung, um die für den Innenausbau nötige Mindesttemperatur von 5 Grad jederzeit sicherzustellen. Im 3. OG läuft derzeit die Verglasung und Abdichtung; die Fensterrahmen sind nahezu vollständig einbaut. Die ersten Fenster für das Staffelgeschoss (4.OG) und das Erdgeschoss wurden bereits angeliefert und zum Einbau verteilt: Zum Start der zweiten Kalenderwoche, am 8. Januar, verteilt sich das 25 Mann starke Team von Metallbau Vos auf die beiden ausstehenden Etagen und beginnt mit der Fenstermontage in den Bauabschnitten 4.1, 4.2 und E.1.

Beim Innenausbau verteilen sich die Verputzer, Kapillarrohrdecken-Monteure, Elektriker und Trockenbauer auf die Stockwerke 1 und 2, wobei die Arbeiten im 1. OG denen im 2. OG etwa eine halbe Etage voraus sind. In den Bauabschnitten 1.1 und 1.2 wurden die Hohlraumböden bereits montiert und der Fließestrich aufgebracht, sodass die Trockenbauer in der zweiten Januarwoche beginnen können, die Innenwände zu stellen. Parallel dazu haben die Installateure im 1.OG mit den vorbereitenden Arbeiten für die Teeküchen und WC-Anlagen begonnen. Mitte Januar soll der Innenausbau auch in der dritten Etage starten. Und Ende Januar steigen die Lüftungsbauer als neues Gewerk in den LEAN-Zug ein, um in den abgehängten Flurdecken die Lüftungen zu installieren.

Fazit: Die Arbeiten auf meiner Baustelle liegen gut im vorgegebenen Zeitplan. Und deshalb legt das SIEGI.241-Team nun über die Feiertage eine wohlverdiente zweiwöchige Erholungspause ein. Am 8. Januar geht es mit dem Innenausbau weiter. Auch ich nehme mir eine kurze (Blog-)Auszeit und melde mich in der ersten Januarwoche mit einer kleinen Überraschung für Euch zurück.

Bis dahin. Ich wünsche Euch allen ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch!

Allgemein

Schlank gebaut

Ich verrate Euch jetzt mal was – und das ist kein Scherz: Ich bin schlank gebaut. Wirklich! Ist so. Dass das von außen hin nicht gleich jedem ins Auge fällt, ist kein Wunder: Meine Schlankheit kommt sozusagen eher von innen heraus. Es geht, genauer gesagt, um meinen Innenausbau. Der ist nämlich nach den Prinzipien von LEAN Construction geplant, zu Deutsch: „Schlankes Bauen“. Das sagt jetzt auch nicht viel mehr, zugegeben. Aber ich versuche jetzt mal Euch zu erklären, wie das mit dem LEAN Construction auf meiner Baustelle läuft und warum man das macht.

Bei meinem Innenausbau geht es ganz grundsätzlich darum, 15 verschiedene große Gewerke (plus einige kleinere) mit ihren Arbeitsleistungen zeitlich und räumlich so zu koordinieren, dass sie sich nicht untereinander behindern oder aufhalten. Erschwerend kommt dabei hinzu, dass die einzelnen Arbeitsschritte systematisch aufeinander aufbauen, also unmittelbar oder mittelbar voneinander abhängig sind. Beispiel: Erst wenn die Fenster dicht sind, kann der Verputzer starten. Und erst wenn Wände und Decken verputzt sind, können die Elektriker die Kabel verlegen usw. Heißt: Ohne genaue Planung wäre hier das Chaos vorprogrammiert. Der Einsatz der LEAN-Methode soll helfen, die Verschwendung von Zeit und Ressourcen (sprich: Geld) zu vermeiden sowie Qualität (weniger Mängel) und Sicherheit (weniger Unfälle) zu optimieren. Kurz: Effizienz ist das Ziel – und zwar zum Wohle aller Beteiligten: Bauherrschaft, Generalunternehmen und Partnerfirmen (Nachunternehmen).

Für meinen Innenausbau ist das SIEGI.241-Team deshalb um einen LEAN-Manager von der ZÜBLIN-Direktion NRW erweitert worden. Der Mann heißt Sebastian Eyl und wird Euch hier demnächst noch näher vorgestellt. Gemeinsam mit SIEGI-Projektleiter Andreas Iselborn und den Bauleitern hat Sebastian Eyl bereits im Vorfeld einen Rhythmus (Takt) definiert, in dem die unterschiedlichen Arbeitsschritte optimal aufeinander abgestimmt und miteinander verzahnt sind. Dieser sogenannte Gebäude-Zug (auch: Pull-Planung für die Ausbaugewerke) ist die Basis für den detaillierten Terminplan, in dem detailliert – Woche für Woche und Bauabschnitt für Bauabschnitt – festgehalten ist, welche Arbeiten wann und wo zu erledigen sind. Es ist eine rollierende Planung, die wöchentlich kontrolliert und bei Bedarf – stets zwei Kalenderwochen im Voraus – aktualisiert wird. Dazu gibt es jeden Mittwochvormittag eine LEAN-Besprechung über die Ausbaufortschritte, an der neben Andreas Iselborn und den Bauleiterinnen und Bauleitern auch alle an meinem Innenausbau bereits beteiligten Partnerfirmen teilnehmen.

Dann hält Sebastian Eyl im SIEGI-Konferenzraum die Fäden in der Hand, und an wandfüllenden Wochenplänen, gegliedert nach Bauabschnitt und Tagen, bringen bunte Haftnotiz-Zettel Farbe ins Spiel. Jedes Gewerk hat seine eigene Farbe: mittelblau ist der Putz, grün ist der Hohlraumboden, braun der Trockenbau. Signalrot leuchten Gewerke übergreifende Meilensteine, wie „Fassade dicht“ oder „Freigabe Wände“. Die auf den Zetteln notierten Arbeitsleistungen sind pro Bauabschnitt so bemessen und vordefiniert, dass die Nachunternehmen sie in der Regel binnen einer Woche bzw. fünf Werktagen erbringen müssen. „Wir geben die Zeit vor – und unsere Partnerfirmen müssen ihr Personal entsprechend kalkulieren“, erklärt Andreas Iselborn. Bei Zeitverzug werde auch schon mal am Wochenende gearbeitet: „Samstag ist der Puffertag.“

Auf der LEAN-Sitzung stehen die Vorwoche, die aktuelle und die kommende Woche im Fokus. Sebastian Eyl fragt zunächst  ab, ob die Arbeiten nach Plan erledigt sind oder nicht. Bei Verzögerungen gilt es, neue Termine zu fixieren. Entsprechend verschiebt der LEAN-Experte die Haftzettel auf den Wochenplänen. Im Idealfall kann er alle erledigten Haftzettel abnehmen. So entsteht im Zuge der Besprechung nach und nach ein neuer detaillierter Plan für die laufende Woche und die beiden Folgewochen. Im Nachgang digitalisiert Sebastian Eyl die Änderungen in einer Datenbank und verschickt Arbeitslisten an die beteiligten Subunternehmen. „Grundsätzlich beschreibt der ursprüngliche Plan den Optimalablauf“, so Andreas Iselborn, „aber Abweichungen sind möglich.“ Und manchmal auch gar nicht zu vermeiden, etwa wenn Feuchtigkeit im Gebäude manche Arbeit blockiert.

Allgemein

Der Innenausbau kommt ins Rollen

Nun ist es so weit: Seit dem Nikolaustag ist mein Rohbau im Großen und Ganzen fertiggestellt. An diesem Mittwoch wurde zum Abschluss – wie geplant – die noch fehlende Decke über dem Staffelgeschoss im 5. Bauabschnitt gegossen; es war der letzte Einsatz  einer großen Betonpumpe. Bis Weihnachten werden auf den Dächern die noch fehlenden Attiken ergänzt – ansonsten ist für das Rohbau-Team Aufräumen angesagt. Es gilt die Deckenstützen abzubauen und „Betonkosmetik“ zu betreiben; heißt: zur Vorbereitung für die Verputzer werden innen, mit Spachteln und Kratzern die Unebenheiten an Wänden und Pfeilern ausgebessert. Außerdem läuft der Rücktransport der gemieteten Schalungen; die füllen ca. 20 große Sattelzüge. Hier ist Eile geboten, um (Miet-)Kosten zu sparen: rund 70 Prozent sind schon abtransportiert, der Rest folgt noch vor oder kurz nach der Weihnachtspause.

Die letzten Decken wurden betoniert.

Die Arbeiter haben ein Zeichen gesetzt, was bedeutet, dass die letzte Decke betoniert wurde.

Die letzten Attiken nehmen Form an.

Hier werden die Schalungselemente gesammelt, bis sie abtransportiert werden.

Mein Innenausbau kommt unterdessen mehr und mehr ins Rollen: Nahezu in jeder Woche steigt ein neues Gewerk auf der Baustelle ein. In der Regel haben Teams der beauftragten Firmen fünf Werktage Zeit, um ihre Arbeit in einem Bauabschnitt zu erledigen. Beispiel 1.OG, 1. Bauabschnitt oder auch Abschnitt 1.1: Nachdem Decken und Wände fertig verputzt sind, haben hier in dieser Woche die Elektriker mit der Verkabelung begonnen – Starkstromleitungen für Steckdosen und Licht sowie Schwachstromkabel für Telefon und Daten. Und für kommende Woche steht in Abschnitt 1.1 schon die Montage des Hohlraumbodens auf dem Plan. Ein strammer Takt, für den das Putz-Team jetzt personell aufgestockt wurde: Von nun an kümmern sich bis zu vier Kolonnen mit je ca. drei Verputzern arbeitsteilig um den Decken- und den Wandputz; auch die Zahl der großen Putz-Silos (derzeit 2 auf der Höhe von Kran 2) wird demnächst entsprechend aufgestockt. Derweil hat eine Fensterbau-Kolonne mittlerweile das 3. OG erreicht und mit der Montage im 1. Bauabschnitt begonnen, während sich eine weitere Kolonne im zweiten Stock bis Abschnitt 4 vorgearbeitet hat. Meine erste Etage ist bereits komplett verglast – was teilweise noch fehlt, ist die wetterfeste Versiegelung.

Sonst noch was? Ja, es wird wieder gebohrt. Die beiden ca. 25 m tiefen Brunnenschächte (Durchmesser je rd. 90 cm) an meiner Nordseite sind bereits fertiggestellt. Und nächste Woche startet im Süden, Höhe Bauabschnitt 5, die Bohrung für den zweiten Brunnen, der den benachbarten, bereits im Januar erstellten Brunnen ergänzt. Zwei der vier Brunnen versorgen später über Tauchpumpen die Kapillarrohrdecken mit Wasser und bilden damit das Herzstück meines regenerativen Heiz-/Kühlsystems. Über die anderen beiden Brunnen versickert das genutzte Grundwasser wieder im Boden.

Events

Richtfest bei SIEGI.241: Kölsche Leeder und dicke Komplimente

Nee, wat wor dat schön! Eine super Party hier bei mir, im Foyer und auf der Baustelle. Meine Bauherrin, die STRABAG, hatte sich nicht lumpen lassen und reichlich auffahren lassen: Es gab Leckeres vom Grill, aus Töpfen und Terrinen; die Mädels und Jungs vom Partyservice kamen tüchtig ins Schwitzen. Kölsch und Cola, Wein und Wasser flossen in Strömen – kein Wunder: alle meine 700 künftigen Bewohnerinnen und Bewohner sowie meine Planerinnen und Planer und die Bauarbeiter waren eingeladen und in Scharen gekommen. Und das alles mir zu Ehren! Schließlich war Richtfest, Halbzeit auf meiner Baustelle, der Rohbau steht – ein Meilenstein, der bei uns am Bau traditionell gebührend gefeiert wird. Dieses Ereignis wollte sich kaum jemand von der STRABAG-Gruppe in Köln entgehen lassen. Mehr noch: Zur Feier des Tages war unsere Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker als Ehrengast auf die Baustelle gekommen; STRABAG-Chef Dr. Thomas Birtel und mein Architekt Florian Molzbichler von MHM architects waren eigens aus Wien eingeflogen, und mit Klaus Pacher, Leiter der ZÜBLIN-Direktion NRW, hatte sich „sogar ein Gast aus Düsseldorf (!) zu uns nach Köln gewagt“, wie STRABAG-Vorstand Marcus Kaller launig bemerkte.

Aber, der Reihe nach! Sprechen wir zunächst vom Wetter. Pünktlich zum Tag des Richtfests machte der kölsche Dauerregen eine Pause, der Himmel klarte auf, sogar die Sonne ließ sich blicken und erleuchtete meinen Rohbau. Göttlicher Beistand oder der verdiente Lohn für die harte Bauarbeit der vergangenen Monate? Einerlei – einen besseren Rahmen für Ihr Fest hätten sich die STRABAG, mein SIEGI.241-Team und Ihre fleißigen Helferinnen und Helfer nicht wünschen können. Da fiel es dann auch kaum ins Gewicht, dass der Kölsch-Genuss in der Kälte mit eisigen Fingern einherging. Mir wurde dafür rasch ganz warm ums Herz – ob der vielen freundlichen Worte und Komplimente vom Redner-Balkon am Gerüst im 1.OG: BRVZ-Leiter FB Immobilien Oliver Schirp (Moderator an diesem Tag) nannte mich einen „Meilenstein der Konzerngeschichte“ und lobte die Arbeit im SIEGI.241-Projekt, in dem der STRABAG-Claim „TEAMS WORK.“ wirklich gelebt werde. Marcus Kaller bezeichnete mich als „Ort des Miteinanders“, rühmte das künftige „attraktive Arbeitsumfeld“ und fügte in bestem Kölsch hinzu: „Nicht nur Kölle, auch STRABAG es a Jeföhl“. Klaus Pacher verwies auf die „exponentiellen“ Fortschritte am Bau seit seinem Start bei STRABAG vor 33 Jahren.

Dann hatte Siegfried Günzel seinen großen Auftritt: Begleitet von seinen Kollegen Detlef Mannz und Reinhard Meister – alle in der traditionellen, zünftigen Kluft aus schwarzem Cord – trat der Polier auf den Balkon, um zum ersten Mal einen Richtspruch zum Besten zu geben. Eine gelungene Premiere: Launig vorgetragen, mit pointiert gereimten Spitzen nach allen Seiten zog er das Publikum rasch auf seine Seite (hier zum Nachlesen). Nach altem Brauch stießen die Poliere mit Schnaps auf meine Zukunft an, warfen die Gläser ­(Scherben bringen Glück) zu Bruch – und setzten damit das Signal für den Richtkranz: Langsam wurde das festliche Gebinde am Haken von Kran 2 emporgezogen und schwebte schließlich in luftiger Höhe über den Köpfen, das rot-weiße Band flatterte im Wind.

Nun war es soweit: Das Buffet wurde eröffnet, schnell bildete sich eine laaaange Schlange am Würstchengrill, und die Massen strömten ins Warme, sammelten sich an den Stehtischen, dort wo künftig meine Kantine und Foyer Platz finden werden. Kölsche Musik sorgte für fröhlich-heimische Atmosphäre; es wurde gegessen und getrunken, erzählt und gelacht. Währenddessen mischte sich Henriette Reker gemeinsam mit STRABAG-Chef Dr. Thomas Birtel unter die Gäste – Zeit für die nächste Dosis warmer Worte. Die Oberbürgermeisterin freute sich über das auch von mir ausgehende Signal für „die Weiterentwicklung des rechtsrheinischen Kölns“ und einen großen Blumenstrauß. Und bei den schmeichelnden Worten von Dr. Thomas Birtel wäre ich endgültig errötet, wenn ich es denn könnte: SIEGI.241 „steht in mustergültiger Weise“ für die Werte der STRABAG-Gruppe, sei „der modernste und größte Standort des Konzerns“, liege „als BIM-Pilotprojekt voll im Zeit- und Kostenplan“ und zeige „das in Stein gemeißelte Vertrauen in den Standort Köln“. Toll, wenn man so viel Lob und Zuspruch erhält. Aber keine Sorge: Ich werde mit Sicherheit nicht abheben; mein Fundament ist schwer und stabil ;-).

Damit war’s dann auch genug der Komplimente und die Zeit reif für den inoffiziellen Höhepunkt des Tages: Als Überraschungsgäste enterten die kölsche Band Miljö („De Welt noch nit jesinn“, „Aape“, „Su lang die Leechter noch brenne“) die Bühne im Foyer und heizten die gute Stimmung im dicht gedrängten Publikum noch weiter an. Beim Auftritt der fünf Jungs von der Schäl Sick sprang der Funke sofort über, es wurde mitgesungen und getanzt, niemand hielt es auf den – ohnehin meist verwaisten – Bierbänken. Nach einer Dreiviertelstunde war das Gastspiel vorbei – kurz, aber intensiv. Das Foyer leerte sich danach nur langsam, bis mein Richtfest beendet war.

Eine wirklich tolle Party! Nun freue mich ich schon auf die Einweihungsfeier. Aber bis dahin gibt es noch viel zu tun hier, auf meiner Baustelle. Ich halte Euch weiter auf dem Laufenden.