Anthrazittöne für Bodenfliesen und Büroteppich, die Fensterrahmen schwarz und weißer Putz an den Wänden – bisher kennt Ihr mich nur von meiner dezenten Seite. Aber jetzt wird’s bunt, das kann ich Euch versprechen. Denn heute geht’s hier um meine Sonderzonen, also die nicht buchbaren Besprechungs- oder Rückzugsräume, die sich breit gestreut über alle meine Etagen verteilen. Und für die gibt’s sogar ein eigenes Farbkonzept; heißt: Polstermöbel, Bodenbelag, Wände und mehr sind farblich wie aus einem Guss, Ton in Ton ausgestattet.
Fünf verschiedene Farbräume gibt es für die Think Tanks, Shared Spaces und Sitznischen, ein eigener Farbakzent für jeden meiner fünf Bauabschnitte. So wirkt die Farbe zugleich auch wegweisend, als Orientierungsmarke in meinen Fluren. Und, so mein Projektleiter Andreas Baumann vom BRVZ-Bereich Immobilien: „Wir wollten im Gebäude Farbklekse haben, Herzpunkte, wo etwas passiert.“ Ein bewusster Kontrast zu den sonst eher neutralen und kühlen Schwarz-, Weiß- und Grautönen, die meine Räume und Flure dominieren. Es sollten keine knalligen Farben sein; eher ruhigere Töne waren gefragt; anregend, aber nicht aufregend, hieß die Devise. Ansonsten folgte die Farbwahl einer eher pragmatischen Maßgabe, sagt Andreas Baumann: Alle Ausstattungselemente mussten schlicht in den gewählten Farbtönen lieferbar sein.
Gelb, hellbraun, orange, grün und blau: Fünf pastellige, gedeckte Farbtöne sind das Ergebnis. Ein Gelb, irgendwo zwischen Curry und Zitrone für meinen nördlichen Bauabschnitt 1, ein Creme-Ton für Abschnitt 2; Abschnitt 3 trägt Orange mit brauner Nuance; ein helles Grün mit den Schattierungen „Lime“ und „Grashopper“ kennzeichnet Abschnitt 4. Und ganz in meinem Süden schließlich, wo im Staffelgeschoss die Vorstände Ihre Büros haben, sind die Sonderzonen in blaugrau mit den Ausprägungen „arctic“ und „skyblue“ gehalten.
Im Ton-in-Ton-Farbkonzept eingerichtet sind insgesamt zwölf Think Tanks (davon vier über zwei Stockwerke), vier Shared Spaces und neun Sitznischen; außerdem noch: die Rückwände der mehr als 20 Teeküchen, die sich über meine fünf Etagen verteilen. Die Neudeutsch Think Tanks getauften Rückzugsorte sind für kurzfristige, ungeplante Ad-hoc-Besprechungen gedacht und vom Flur mit Glaswänden und bei Bedarf zusätzlichen schalldämmenden Vorhängen getrennt. Einige haben Bürocharakter mit weißen Hochtischen und sechs Hochstühlen, andere eine Lounge-Einrichtung mit halbkreisförmigem Sofa, zwei variablen Einzelsitzmodulen und rundem Tisch; alle wiederum sind ausgestattet mit medial bespielbaren Bildschirmen und großen, gläsernen Whiteboards bzw. Magnettafeln. Für eine wohnliche Atmosphäre sorgt die Materialwahl bei den farblich gestalteten Ausstattungselementen: So tragen meine Wände hier Stofftapeten aus Filz, und der üppige, hochflorige Teppichboden trägt nicht zufällig den Namen „Poodle“ (Pudel) – ja, der heißt wirklich so :-)!
Die vier sogenannten Shared Spaces sind loungeartige Rückzugszonen, offen zum Flur und damit ohne strikte Akustiktrennung, aber mit Sichtbarriere: Das große Sofa hat eine 1,80 m hohe Rückenlehne zur optischen Trennung. Zur Ausstattung zählen daneben jeweils zwei gemütliche Ohrensessel und ein kleiner runder Tisch.
Die neun Sitznischen, auch Boxen genannt, liegen mit einer Ausnahme durchweg an meiner Bahndammseite; sie bieten auf 1,80 m Breite Platz für vier bis sechs Leute – mit zwei großen, gegenüber angeordneten Sofas, einem Tisch dazwischen und Steckdosen, etwa für Laptops.
Die beiden Meeting-Points schließlich in meiner 2. und 3. Etage bilden die vierte Sonderzonen-Art und sind nicht nach dem Farbkonzept gestaltet. „Sie haben Markplatzcharakter und sind jederzeit für jedermann zugänglich“, erklärt Andreas Baumann. Mit einem freistehenden Küchenblock samt Kaffeeautomat, einem großen Tisch mit einem Mix aus Bänken und Stühlen sowie einem Stehtisch bieten die Meeting-Points Gelegenheit zur Kommunikation, zum Essen und Trinken. Gestalterisches Highlight ist die grün bepflanzte Wand, die ein Stück Natur in meine Bürotrakte bringt.