Vorstellung

Die Termine im Auge und die Kosten im Blick

Sind die bestellten Teile fehlerfrei, trifft der Nachschub rechtzeitig ein, passen die Pläne der Nachunternehmen? –  Wenn Julia Fuchs morgens, zum Start der Bauarbeiten ihr Büro betritt, weiß sie oft noch nicht genau, welche Aufgaben der Arbeitstag für sie bereithält. Die tagesaktuellen Ereignisse rund um meine Baustelle bestimmen die Agenda der SIEGI.241-Bauleiterin. „Alles dafür zu tun, dass hier nichts ins Stocken gerät ­– das ist unser Job“,  sagt die 31-Jährige. Beispiel: Eine Lieferung mit Baumaterial kommt verspätet.  Dann muss schnell umgeplant und die Arbeit für das Baustellen-Team neu verteilt werden.

Mit zwei Kollegen teilt sich Julia Fuchs die Aufgaben für meinen Rohbau nach Gewerken:  Klaus Skoda kümmert sich um Schalung und Bewehrung, Stefan Baumgart um Gerüst und Ausbau. Und Julia Fuchs ist verantwortlich für die Fertigteile: Filigrandecken, Wände, Fassadenstützen. Die drei bilden das Bindeglied zwischen der Projektleitung und den drei Polieren auf der Baustelle. Sie telefonieren mit Nachunternehmen, mit Lieferanten und Planern; sie kontrollieren Rechnungen, bestellen Baumaterial, prüfen Pläne. Kurz, so Julia Fuchs: „Wir müssen die Termine im Auge und die Kosten im Blick behalten.“  Das hat bisher recht gut geklappt: Die Arbeiten an meinem Rohbau liegen genau im Zeitplan – obwohl es gerade bei den Fertigteilen immer mal wieder Lieferengpässe gibt, wenn es auf der Baustelle schneller vorangeht als geplant und die Produktion in den Werken nicht Schritt halten kann. Vor einigen Wochen waren die Fassadenstützen knapp, jetzt gebe es Engpässe bei Einbauteilen für die Elementdecken, berichtet Julia Fuchs: „Man  sieht daran, dass wir nicht die einzigen sind, die gerade bauen.“ Wegen der guten Auftragslage seien die Fertigteil-Hersteller voll ausgelastet.

Und diese Branche kennt die Bauleiterin gut – schon aus eigener Erfahrung: Nach dem Fachabitur absolvierte die gebürtige Siegenerin in einem Fertigteil-Werk in ihrer Heimatstadt die Ausbildung zur Bauzeichnerin, zeichnete vor allem Schal- und Bewehrungspläne. Aus dem regelmäßigen Kontakt zu Bauingenieurinnen und Bauingenieuren reifte in Julia Fuchs rasch der Entschluss, selbst mit einem Studium ihre Möglichkeiten und ihren Horizont zu erweitern. Das Studium mit dem Schwerpunkt „Konstruktiver Ingenieurbau“ im heimischen Siegen war für die angehende Diplom-Bauingenieurin von vornherein der Weg zu ihrem Ziel, „in einem großen Bauunternehmen zu arbeiten“. Und nicht etwa in einem Ingenieurbüro, wie die meisten ihrer Kommilitoninnen. Denn, so Julia Fuchs: „Die Erfahrungen, die man auf der Baustelle sammelt, die bekommt man eben nicht am Schreibtisch.“

Und ihre Bewerbungen hatten auf Anhieb Erfolg; von ZÜBLIN bekam Julia Fuchs gleich für zwei offene Stellen eine Zusage – und entschied sich für das Trainee-Programm im Bereich Bonn. Von der Kalkulation über die Rechtsabteilung und die TGA bis zum Technischen Büro Stuttgart: Ab Juli 2012 lernte sie das Unternehmen über 15 Monate von allen Seiten kennen. Auch ein Auslandsaufenthalt in den Niederlanden (Projekt A15) war dabei und als letzte Station eine Baustelle in Bonn. SIEGI.241, meine Baustelle, ist für Julia Fuchs mittlerweile schon das dritte Projekt als Bauleiterin im Konzern: Dem Rohbau der DZNE-Klink in Bonn folgte der Ausbau des World Conference Centers ebenfalls in Bonn (WCCB). Und wenn im November, parallel zum Rohbau-Endspurt, mein Innenausbau beginnt, bleibt Julia Fuchs dem SIEGI.241-Team erhalten und wird dann als Bauleiterin u.a. den gesamten Ausbau der Kantine und den Trockenbau (inklusive Putz) betreuen. Für den Ausbau wird auch mein Projekt-Team selbst ausgebaut: Erst vor wenigen Tagen hat Julia Fuchs gleich drei neue Bauleiter-Kollegen von der Zentralen Technik bekommen, die sich um meine Fassade, den Elektroausbau und die Technische Gebäudeausstattung (TGA) kümmern. Mittwochvormittags, in den wöchentlichen Team-Besprechungen wird es künftig enger zugehen. Und der Planungs- und Abstimmungsbedarf dürfte weiter wachsen.

Der Arbeitstag von Julia Fuchs endet momentan gegen 17 Uhr. „Aber es gibt auch Tage, da muss man schon mal länger bleiben.“ Die verbleibende Freizeit verbringt die Wahl-Kölnerin mit Wohnsitz in der Südstadt gerne mit der Familie in Siegen oder Freunden in Köln. Reisen und Sport sind ihre liebsten Beschäftigungen. Beim Bouldern in der Kletterhalle K11 kann man sie treffen oder regelmäßig beim Laufen am Rhein.

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