Bevor ich euch heute wieder über die Fortschritte auf meiner Baustelle ins Bild setze, will ich noch ein wenig über mich erzählen, also über SIEGI.241, das neue STRABAG-Konzernhaus in Köln.
Für meine Fundamente, Wände, Decken und Treppen sollen etwa 11.000 m³ Beton verarbeitet werden. Das sind rund 1.400 LKW-Ladungen oder fast 1,39 Millionen Kisten Kölsch. Hinzu kommen ca. 2.000 t Baustahl, die ungefähr 100 Lastwagen füllen − sich aber leider nicht in Kölsch-Einheiten umrechnen lassen. Für mich wird also – salopp gesagt – reichlich Material verbaut.
Kein Wunder: Schließlich werden sich meine fünf Stockwerke auf einer Grundfläche von immerhin rund 140 m x 36 m erheben – das ist, zum Vergleich, noch einmal ein Viertel länger und halb so breit wie ein Fußballfeld nach UEFA-Standard (105 m x 68 m). Für die inneren Werte verteilen sich über die fünf Etagen hinter meiner stattlichen Fassade mit bodenhohen Fensterflächen allein 17.110 m² Bruttogeschossfläche für Büros; hinzu kommen weitere 5.075 m² im Untergeschoss für Tiefgarage, Technik und Lager. Apropos Fassade: Wie die einmal aussehen wird, wenn alles fertig ist, lässt sich am begehbaren Musterbauteil hinter der Hauptverwaltung in Augenschein nehmen.
Aber bis es soweit ist, muss noch viel Beton aus den Mischern und Pumpen fließen. Und damit geht’s in dieser Woche so richtig los auf meiner Baustelle! Nachdem der tiefergelegene Technikbereich bereits betoniert ist, steht auf Baufeld 1 nun die erste Großbetonage bevor: Am Freitag, den 17.3., wird der erste Teil der Bodenplatte für die Tiefgarage gegossen. Um die dafür nötigen 400 m³ Beton in das Bewehrungsgerüst zu pumpen, läuft die Betonpumpe von 7:00 Uhr morgens bis zum Nachmittag auf Hochtouren, während Mischer-Lkws nach und nach rund 50 Ladungen Beton anliefern. Doch damit nicht genug: Zeitnah, bevor der Beton vollständig ausgehärtet ist, muss der Boden geglättet werden, um einen haftfähigen Untergrund für die später folgende Kunststoffbeschichtung zu schaffen. Deshalb beginnt zeitversetzt, ab Freitagmittag das sogenannte Flügelglätten. Weil diese Oberflächenvergütung ihre Zeit braucht, kommen gleich zwei große Flügelglätter zum Einsatz; eigens dafür hat meine Projektleitung zudem die erste Nachtarbeitsgenehmigung (für Arbeiten nach 22 Uhr) bei der Stadt eingeholt. Wenn alles nach Plan läuft – so die Schätzung der Experten – dürfte der Boden bis Mitternacht fertig geglättet sein.
So in etwa das Gegenteil passiert derzeit übrigens auf Baufeld 4: Dort zerkleinern hydraulische Meißel Stück für Stück die Bodenplatte der früheren Kantine. Zur Wiederverwertung werden dabei die Bewehrungsstreben akribisch vom Beton getrennt. Eine Feinarbeit, die zarte bodennahe Vibrationen, untermalt vom hämmernden Meißel-Stakkato, in die benachbarte Hauptverwaltung sendet. Aber bald ist wieder Ruhe: Bis zum Wochenende soll der letzte Casino-Beton zertrümmert sein.